16.-19.10.2023: Themenwoche der Kultur- und Kreativwirtschaft Regensburg zu Chancen und Risiken von Künstlicher Intelligenz von / 18.10.: Vortrags- und Workshoptag für Kreativberufe
Der Durchbruch ist da. Nachdem Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz bei industriellen und technischen Anwendungen schon länger eine Rolle spielen, ist die Technologie spätestens mit der Einführung von Chat GPT im Alltag vieler Menschen angekommen. Die Chat-Anwendung mit den scheinbar intelligenten Antworten brauchte seit ihrer Einführung im November 2022 nur zwei Monate, um weltweit 100 Millionen Nutzer zu erreichen.
Die Meinungen zur Bedeutung von KI gehen weit auseinander. Manche sehen in der Technologie einen der größten wirtschaftlichen Wachstumstreiber. Das Beratungsunternehmen McKinsey zum Beispiel prognostiziert einen potenziellen Produktivitätszuwachs von weltweit 2,6 bis 4,4 Billionen US-Dollar pro Jahr. Andere, wie der Oxford-Philosoph Nick Bostrom, warnen vor einer hochintelligenten KI, die dem Menschen seine dominante Position auf der Erde schon in den nächsten Jahren streitig machen könnte.
Eins ist klar: KI-Anwendungen werden das Berufs- wie Privatleben stark beeinflussen. Die Themenwoche „K.o. durch KI?“ fragt nach Konsequenzen dieser Entwicklung für die Gesellschaft, die Wirtschaft und speziell die Kultur- und Kreativbranche. In Vorträgen, Podien und Workshops versuchen die Veranstalter, das Forum Kreativwirtschaft Regensburg und das Clustermanagement Kultur- und Kreativwirtschaft der Stadt, zusammen mit Partnern, Ansätze zum produktiven Umgang mit den Veränderungen aufzuzeigen. Veranstaltungsort ist immer das Degginger, Wahlenstraße 17.
Am Mittwoch, 18. Oktober, von 10 bis 17.30 Uhr wendet sichein Vortrags- und Workshoptag speziellan die Betroffenen in der Kreativwirtschaft. Er steht unter der Überschrift „KI in der Kreativwirtschaft. Anwendungen, Chancen und Risiken“.
Karsten Weber, Professor für Technikfolgenabschätzung an der OTH Regensburg fragt, ob KI überhaupt kreativ sein kann. Er beleuchtet ökonomische Aspekte der Nutzung von KI in der Kreativwirtschaft sowie rechtliche und moralische Fragen.
Professor Pamela C. Scorzin, Design- und Medientheoretikerin an der FH Dortmund, erklärt, was KI mit der Kunst und umgekehrt Kunst mit KI macht. Sie geht Fragen zur künstlerischen Autorschaft, Authentizität und Originalität, Ko-Kreativität und Kollaboration im Netzwerk von menschlichen und nicht-menschlichen Akteuren nach.
Patrik Hübner, Designer und Creative Technologist bei der Farbkind GmbH aus Paderborn spricht über Leading through Creativity. Welche Rolle haben Kultur- und Kreativschaffende in Zeiten künstlicher Intelligenz? Oder: Wie kann ein Grundverständnis digitaler Technologien zum Motor langfristigen (kreativen) Wachstums werden?
Nach einem gemeinsamen Mittagessen starten um 14 Uhr die Workshops.
Philipp Schauhuber, Coder und Art-Support beim Regensburger Spieleentwickler celrage GmbH erklärt, wie sich KI-Tools zum Erstellen von Texten einsetzen lassen. Dennis Perzl, Story-Game-Designer und Geschäftsführer der Extraordinerdy GmbH aus Regensburg, zeigt KI-Tools für Bild- und Grafikerstellung. Sabine Sobola, Fachanwältin für IT-Recht und Geschäftsführerin der LiiDU GmbH, ebenfalls aus Regensburg, beleuchtet rechtliche Aspekte des KI-Einsatzes in der Kreativwirtschaft.
Veranstalter ist der Forum Kreativwirtschaft e.V. Für Mitglieder kostet die Teilnahme am Workshoptag 20 Euro, für Nichtmitglieder 40 Euro. Anmeldung unter hier.
Am Dienstag, 17. Oktober, um 15 Uhr bietet das Forum Kreativwirtschaft zusammen mit dem Bayerischen Landesverband der Kultur- und Kreativwirtschaft (BLVKK) und der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) einen informativen Nachmittag für Lehrer*innen zum Modellprojekt „KI@school“ an. Der Direktor des Friedrich-König-Gymnasiums Würzburg, Marco Korn, erzählt von den praktischen Erfahrungen an seiner Schule. Das Modellprojekt „KI@school“ der Stiftung Bildungspakt Bayern startete im November 2022. Der Schulversuch verfolgt das Ziel, pädagogische Gesamtkonzepte zu entwickeln, wie die beim digital gestützten Lernen generierten Daten von Schüler*innen in bestimmten Phasen des Lernprozesses durch den Einsatz von KI für die individuelle Förderung genutzt werden können. Das Projekt läuft bayernweit an 15 Schulen aller Arten von der Grundschule bis zum Gymnasium.
Der Nachmittag ist kostenlos, eine Anmeldung unter kontakt@forum-kreativwirtschaft.de erbeten.
Den Auftakt der KI-Woche macht am Montag, 16. Oktober, um 19 Uhr ein Abend aus der Veranstaltungsreihe „#digit-R – Konsequenzen der digitalen Welt“. Er gibt einen Überblick über die Technologie hinter KI und ihre gesellschaftlichen sowie wirtschaftlichen Auswirkungen. Es referieren Fachleute von der Uni Regensburg, dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) aus Karlsruhe, dem Münchner ifo-Institut und von AIR, der Initiative Artificial Intelligence Regensburg.
Der Abend wendet sich an alle. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung unter www.r-kom.de/digit-r erbeten. Parallel wird die Veranstaltung ohne Anmeldung als Livestream im Netz übertragen. Veranstalter ist der regionale Telekommunikationsanbieter R-KOM.
Am Endeder Woche steht am Donnerstag, 19. Oktober, um 19 Uhr ein Abend zu KI in Architektur und Baukunst. Die Veranstaltungbeleuchtet das Spannungsfeld zwischen Forschung, Praxis und zukünftigen Entwicklungen beim Einsatz von KI in Architektur und Baukunst. Vertreten sind unter anderem Referenten der OTH Regensburg
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht nötig. Veranstalter ist das Clustermanagement Kultur- und Kreativwirtschaft der Stadt Regensburg in Kooperation mit dem Architekturkreis Regensburg.